OSTERN, KARWOCHE UND IHRE TRADITIONEN

Diese Feiertagen gehören zu den bedeutendsten und repräsentativsten für die Stadt Marsala. Es besteht die Möglichkeit, Veranstaltungen mit jahrhundertealten Wurzeln teilzunehmen. Tausende von Gläubigen und Touristen machen die Karwoche zu einem unvergesslichen Ereignis im religiösen und kulturellen bereich.

• Donnerstag - Aufführung der "Passion Christi"
• Freitag – "Karfreitagsprozession"
  
  

2_APRIL 2026

GRÜNDONNERSTAGSPROZESSION

Die heilige Darstellung des Gründonnerstags, die "Lebendigen Mysterien",ist eine der ältesten Prozessionen Italiens. Seine Ursprünge reichen bis ins XIII Jahrhundert zurück und gehen auf Theateraufführungen mit oder ohne Ton zurück, die bereits im Mittelalter stattfanden.

Die Prozession beginnt um 12.30 Uhr an der Kirche des Heiligen Anna und die Hauptstraßen des Zentrums von Marsala verwandeln sich in ein Theater.

Die Szenen der Passion Christi werden durch acht Schauspielergruppen, mit Gold und Juwelen geschmückten Kostümen dargestellt. Sie spielen das ganze Evangelium und erzählen die letzten Stunden von Jesus Christi.

Die wichtigsten Szenen der letzten Stunden Jesu Christi:

• Die rote Fahne mit den Anfangsbuchstaben S.P.Q.R und die mit Kapuze
• Jesus mit den Aposteln und Judas
• Jesus wird gefangen genommen
• Jesus vor Herodes
• Jesus, bekleidet mit der weissen Chlamys
• Jesus, Ecce Homo mit Pilatus
• Jesus mit dem Kreuz
• Der gekreuzigte Christus

Hauptmerkmal ist, dass es sich um Schauspieler handelt, die die Bilder mit vorgetragenen und eindringlichen Parts inszenieren.

3_APRIL 2026

KARFREITAG-PROZESSION

Die Darstellung der Trauer über den Verlust eines Kindes.

Am Karfreitag wird die Statue der Schmerzensmutter in einer Prozession durch die Strassen des Zentrums von Marsala getragen, begleitet von den Bruderschaften, den zivilen und militärischen Behörden und den zahlreichen Gläubigen.

Es handelt sich um eine weniger spektakuläre Prozession als die am Gründonnerstag, es treten keine Schauspieler in charakteristischen Kostümen auf, aber die Prozession ist von größter emotionaler Natur.

Die Emotionen der Bürger und das Mitgefühl für den Schmerz einer Mutter, die ein Kind verloren hat, erreichen eine fast greifbare Ebene emotionaler Beteiligung, so sehr, dass es fast so scheint, als würde jeder Teilnehmer, vom höchsten Beamten der Stadt bis zum ganz normalen Bürger, im Einklang mit der trauernden Mutter weinen.

Die Statue der Madonna wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts von einem Unteroffizier, dessen Name unbekannt ist und der sich mit der Holzbildhauerei auskannte, und dem Priester Donato geschaffen, der das Werk mit der Bemalung und der Herstellung der Tunika und des Umhangs aus Pappmaché abschloss. Ende des 19. Jahrhunderts hielt man es für notwendig, die Statue mit einem Seidenmantel mit Goldstickerei zu schützen.